PRK (Photoablative Keratektomie)
Die PRK (Photoablative Keratektomie) ist das laserchirurgische Verfahren der ersten Stunde. Ende der 80er Jahre wurden an der Charité in Berlin von Seiler die ersten erfolgreichen Behandlungen durchgeführt. Das Verfahren verfolgte ein damals revolutionäres Konzept. Nie zuvor hatten Chirurgen es gewagt, direkt im Bereich der optischen Zone der Hornhaut Gewebe großflächig zu bearbeiten oder gar ganze Schichten der Hornhaut abzutragen und dies mit dem Ziel die Brechkraft der Hornhaut definiert zu ändern. In den folgenden Jahren wurde die PRK weiterentwickelt und verfeinert.Bei der PRK erfolgt die Bearbeitung der Hornhaut im Bereich der oberen Gewebeschichten. Die das Auge schützende äußere Deckhäutchenschicht wird zunächst mechanisch entfernt. Der Chirurg modelliert mit dem vom Computer errechneten Profil exakt die neue Form der Hornhaut. Abgeschlossen wird der Eingriff mit dem Aufsetzen einer hauchdünnen Verbandskontaktlinse, die für einige Tage auf dem Auge verbleibt. Wie im Fall der LASIK kann die Behandlung beider Augen an einem Tag erfolgen.
Verlauf nach der OP:
Bei der PRK setzt die volle Funktion des Auges erst
wieder ein, wenn die Deckhäutchenschicht zugeheilt ist. Dieser Prozess dauert
zwei bis drei Tage. Auch wenn die Verbandslinse und die Verabreichung von
schmerzstillenden Tropfen und Tabletten die sonst einsetzenden Beschwerden
deutlich abmildern, muss in den ersten Tagen mit leichten Schmerzen gerechnet
werden. Fremdkörpergefühl, Tränenträufeln, Lichtscheu und unscharfes Sehen sind
mögliche Begleiterscheinungen in dieser Zeit. Sobald aber das Deckhäutchen
abgeheilt und die Verbandslinse entfernt ist, kann der Tränenfilm das Auge
wieder frei benetzen und die Sehschärfe erholt sich deutlich.
In den ersten Tagen ist eine tägliche Kontrolle der Augen unbedingt
erforderlich, vor allem um zu vermeiden, dass sich unter den Kontaktlinsen
unbemerkt eine Infektion entwickelt. Die Tropfenbehandlung wird umgestellt und
vereinfacht. Nach vier bis sechs Wochen ist funktionell kaum ein Unterschied zu
einem LASIK-Patienten bemerkbar. Die Verabreichung von wundheilungsmodulierenden
Augentropfen (Kortison) über drei bis sechs Monate schließt die Behandlung ab.
Ergebnisse:
Anwendung findet die PRK bei Kurzsichtigkeiten bis zu
-6,0 Dioptrien und bei Hornhautverkrümmungen bis zu -4,0 Dioptrien. Eine
Behandlung der Weitsichtigkeit ist mit diesem Verfahren nicht möglich. Der
häufigste Grund die PRK als Behandlungsmethode der LASIK vorzuziehen, ist eine
nicht ausreichend kräftige Hornhaut. In der LASEK hat die PRK eine
Weiterentwicklung erfahren, die das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten etwas
erweitert und die Rehabilitation nach der Operation vereinfacht hat.
Vorhersagbarkeit: 95 Prozent der mit PRK behandelten Augen erreichen einen Wert
von ± 0,5 Dioptrien.
Effektivität: Die unkorrigierte Sehschärfe bessert sich in fast 100 Prozent der
Fälle, bei über 80 Prozent der Augen wird eine Sehschärfe von 100 Prozent und
mehr erreicht. In über 30 Prozent der Fälle wird die Sehschärfe nach der
Operation sogar deutlich besser als vor der Operation.
Stabilität: Nach der sechsten Woche sind die Werte weitestgehend stabil. Geringe
Veränderungen sind noch bis zu einem Jahr nach der Behandlung feststellbar.
Langzeitstudien über fünf und zehn Jahre unterstreichen aber die Stabilität der
Ergebnisse. Die einmal durchgeführte Korrektur bleibt erhalten. Ein
Fortschreiten der Kurzsichtigkeit ist zwar möglich, kommt aber nach LASIK oder
PRK in sehr viel geringerem Umfang vor, als bei Patienten, die eine Brille
tragen. Offensichtlich trägt die operative Augenkorrektur zu einer
Stabilisierung des Auges bei.